Axomera Therapie in der Orthopädie, Sportmedizin und  Schmerztherapie

"... wir wissen noch nicht alles, doch nach allem was wir wissen: "mit Axomera kontrollieren wir Schmerzen und wollen die Zellen dorthin steuern, wo sie zur Heilung gebraucht werden. Gerade bei ansonsten schwer zu behandelnden Erkrankungen, sehen wir beeindruckende Therapieergebnisse. Damit eröffnet Axomera der konservativen Orthopädie und Schmerztherapie ganz neue Therapiemöglichkeiten. Prof. Dr. med. Albrecht Molsberger

Kurzbeschreibung

Der wissenschaftliche Name der Axomera Therapie is Percutaneous Bioelectric Current Stimulation. Die Axomera Therapie - ehemals NSM-Stimulation beruht darauf, dass zelluläre elektrische Felder die Entzündung und Regeneration steuern. Dies kann man bei dem mexikanischen Schwanzlurch beobachten. Dieses Tier ist in der Lage nach Verletzungen ganze Gliedmaßen und Organe bis hin zu Herz und Gehirn  vollständig zu regenieren. Während der Regenerationsphase erzeugt der Axolotl in den regenierenden Geweben spezifische elektrische Felder. Genau solche Felder werden bei der Axomera Therapie durch einen Mikroprozessor generiert, um die Entzündung und Heilung zu steuern.

Praxis: Zellmodell

Therapieziel 

Das Ziel der Axomera Therapie ist eine nachhaltige Besserung auch chronischer Beschwerden bis hin zur vollständigen Ausheilung - und dies innerhalb einer überschaubaren Behandlungszeit und ohne Medikamente.

Während der Behandlung steuert ein Mikroprozessor die Erzeugung eines bioelektrischen Feldes. Mittels feiner Nadeln (ähnlich Akupunkturnadeln) wird  das betroffene Gewebe punktgenau über 30 Minuten schmerzfrei  stimuliert. Meist sind 2-6 Behandlungen innerhalb von 2-4 Wochenerforderlich.

Die Axomera-Therapie wurde hier in Düsseldorf von Prof. Albrecht Molsberger zuerst  zur Behandlung orthopädischer und neurologischer Schmerzerkrankungen  entwickelt. Inzwischen wird sie von Ärzten in ganz Europa eingesetzt. Nach Erfahrung von Patienten und Ärzten ist die Wirkung der Axomera-Therapie im Vergleich zu Kortison oft stärker, schneller und vor allem anhaltend.

Ablauf einer Axomera Behandlung

Die Behandlung findet im Liegen statt und dauert 30 Minuten. Die Axomera Stimulation ist schmerzfrei. Da die Haut einen hohen elektrischen Wiederstand hat, der überbrückt werden muss, werden feine Akupunkturnadeln eingestochen. Diese werden so platziert, dass ihre Spitze genau an der erkrankten Stelle liegt. Anschließend werden die Nadeln über einzelne Kanäle mit dem Axomera Stimulationsgerät verbunden und die Stimulation gestartet. Während der Stimulation werden bestimmte elektrische Kennwerte des Patienten kontinuierlich gemessen und die Stimulation fortlaufend inviduell angepasst. Die eingesetzten Ströme liegen im Mikroamperebereich. Deshalb spürt man sie entweder gar nicht oder maximal ein feines, schmerzloses Kribbeln. Direkt nach der Behandlung kann der Patient aufstehen, sich normal bewegen und uneingeschränkt seinen Alltag fortsetzen.

Die Axomera Therapie ist keine langwierige Therapie mit vielen Sitzungen. Meist sind nur 2-6 Behandlungen erforderlich, um einen Erfolg abschätzen zu können. Bei der Axomera Therapie beobachtet man einen schnellen Soforteffekt - oft innerhalb von wenigen Stunden - und eine nachhaltige Langzeitwirkung.

Voraussetzung für den Erfolg ist eine präzise Diagnostik

Wie bei jeder Therapie ist die Erhebung der Krankengeschichte und eine genaue körperliche Untersuchung inclusive Bildgebender Verfahren wie zum Beispiel eine Kernspin Untersuchung Voraussetzung für einen guten Behandlungserfolg. Anders als bei einer konventionellen Diagnostik muss für die Axomera Therapie das erkrankte Gewebe sehr genau lokalisiert werden. Hier zu wird mit einer manuellen Drucksonde das betreffende Körperareal mit einer vibrierenden Technik sondiert. So lasssen sich in den meisten Fällen millimetergenau Punkte finden, die verantwortlich für das gesamte Krankheitsgeschehen sind. Oft sind dies entzündete Bänder, Mukseln, Sehnen oder Nerven.

Wie man die Behandlung unterstützen kann

Damit wir das schmerzhafte Gewebe so genau wie möglich identifizieren können, sollten Sie kurz vor der Behandlung möglichst wenig Schmerzmittel einnehmen. Weiterhin sollten Sie vor und nach der Axomera-Therapie kein Kortison einnehmen, da hierdurch eventuell unerwünschte Wirkungen auftreten können.

Anzahl der Behandlungen und Prognose

Meistens sind 2-6 Behandlungen mit einem Behandlungsabstand von jeweils 3-7 Tagen erforderlich. Nach Abschluss der Therapie verbessern sich die Beschwerden weiterhin für einen Zeitraum von einigen Wochen, häufig bis zu einer vollständigen Beschwerdefreiheit. In einzelnen Fällen sind auch mehr als 6 Behandlungen erforderlich. Ein Therapieerfolg kann nicht in jedem Fall garantiert werden.

Nebenwirkungen und Verhalten nach der Axomera-Therapie

Bei bisher über 12.000 durchgeführten Behandlungwn pro Jahr ist Axomera eine sorgfältig erprobte Therapie. Nach der Therapie mit der Axomera-Therapie kann in einzelnen Fällen eine verstärkte Müdigkeit beobachtet werden, welches im Straßenverkehr berücksichtigt werden sollte. Trotz der häufig zu beobachtenden schnellen Beschwerdebesserung sollte man abrupte körperliche Belastungen oder sportliche Betätigungen zunächst vermeiden, da das Gewebe trotz der schnellen Besserung noch Zeit braucht, um anschliessend komplett stabil auszuheilen.

Die Axomera-Therapie in Kombination mit anderen Therapien

Die Axomera-Therapie kann mit anderen Therapieverfahren, zum Beispiel der Akupunktur, kombiniert werden. Beispielsweise kann man in gleicher Sitzung Injektionen verabreichen, sofern es sich dabei nicht um Kortison handelt (s.o.). Bei kombinierten Therapieverfahren beobachtet man einen beschleunigten Heilungsverlauf und eine langfristige Stabilisierung des Therapieerfolgs. Nach erreichter Schmerzfreiheit dienen Krankengymnastik, Manualtherapie und physikalische Therapie der muskulären Stärkung und der Wiederherstellung vollständiger Beweglichkeit in den Gelenken, sowie normaler Bewegungsabläufe.

Wo kann die Axomera Therapie eingesetzt werden?

Nach unserer und vieler weiterer Ärzte Einschätzung sowie der Erfahrung vieler Patienten kann die Axomera Therapie bei diesen Krankheitsbildern eingesetzt werden (Auswahl).

Kosten der Axomera Therapie

Hinweise zur Abrechnung und Erstattung finden Sie hier

Orthopädie

Sportmedizin

 Schmerzerkrankungen

Allergie

Wissenschaftlicher Hintergrund

Entzündung und Regeneration

Abgesehen von nur wenigen Ausnahmen, liegt die Ursache der meisten Erkrankungen des Bewegungsapparates in aktiven Entzündungsprozessen. Aber diese Entzündungen werden meist nicht durch Bakterien, sondern durch Überlastung oder durch Verschleiß ausgelöst.

Hierdurch wird gesundes Gewebe von Sehnen, Bändern, Muskeln oder Nerven zerstört. Vergleichbar ist dieser Prozess mit einem Geschwür oder Abszess, der die gesunde Haut durch eine Entzündung eitrig auflöst.

Kann der Körper diesen Entzündungsprozess erfolgreich bekämpfen, so machen körpereigene Reparaturmechanismen es möglich, dass das zerstörte Gewebe wieder durch Gesundes ersetzt wird. Hierdurch wir eine Wundheilung in Gang gesetzt, diese bezeichnet man als Regeneration oder auch als Heilung. Jedoch ist dieser Heilungsprozess bei chronischen Erkrankungen gestört – entweder bleibt die Entzündung bestehen, oder der Körper kann nicht mehr ausreichend neues, gesundes Gewebe bilden.

Eine Entzündung wird auf Zellebene durch bestimmte entzündungsfördernde Zellhormone, sogenannte proinflammatorische Zytokine vermittelt (u.a. Substance P, Bradykinin, TNF-Alpha, Verdana, Geneva, sans-serifleukine). Zudem bilden sich durch den Abbau von Zelleiweißen saure Substanzen, somit entsteht im Bereich der Entzündung ein saures Milieu und der pH-Wert sinkt. Letztlich werden durch diese Prozesse Gewebe abgebaut und die Schmerzrezeptoren gereizt. Weiterhin  entsteht durch eine Aufweichung des Gewebes eine Schwellung und Rötung. Es kommt es zum typischen Entzündungsschmerz. Diesen Prozess zu beeinflussen, ist das Ziel der Axomera-Therapie.

Im Unterschied zu anderen elektrischen Stimulationen

  • (wie zum Beispiel der Elektroakupunktur oder der transkutanen Nervenstimulation (TENS)), bei denen eine hohe Intensität und Frequenz verwendet wird, um die Weiterleitung von Schmerzsignalen in das Gehirn zu hemmen,
  • oder zu den hochintensive Gleichströmen für die transkranielle Stimulation,

verwendet die Axomera-Stimulation kleine undulierende Gleichströme im Bereich der körpereigenen Gleichströme, wie sie z.B. durch die transepitheliale  Potentialdifferenz (TEP) im Epithelgewebe  entstehen (gleiche Potentiale gibt es auch im Endothelgewebe). Bei der Axomera Therapie werden 30 Minuten lang Ströme zwischen 10 und 200 µA angelegt. Über eine Distanz von mehreren mm hat ein hieraus resultierendes elektrische Feld tiefgreifende Auswirkungen auf das Verhalten vieler Zelltypen . zum Beispiel auf Fibroblasten, Epithelzellen, Nervenzellen, Makrophagen und Monozyten. Diese Zellen werden gemeinsam für die Orchestrierung der Wundregeneration benötigt. Weiterhin regulieren und lenken solche kleinen elektrischen Signale

  • die Zellmigration,
  • die Freisetzung von Nervenbotenstoffen (Neurotransmittern),
  • Zellbotenstoffen (Zytokinen) und
  • verschiedene Wachstumsfaktoren, sowie auch die
  • Positionierung und Menge der Oberflächenrezeptoren für spezischer Zellliganden.

Zudem förder  solche elektrischen Felder eine Entzündungshemmung und Pufferung einer Azidose, welche durch den Zerfall von geladenen pro-inflammatorischen Eiweßen entsteht.

Zusammenfassend kann man sagen, dass diese kleinen zellulären elektrischen Felder die fundamentalen Signalgeber für die Steuerung von Entzündung und Heilund sind.

Weiertführend sei auf diese Website sowie die publizierte Literatur verwiesen.

Literatur

Zhao, Min, Bing Song, Jin Pu, Teiji Wada, Brian Reid, Guangping Tai, Fei Wang, u. a. „Electrical signals control wound healing through phosphatidylinositol-3-OH kinase-gamma and PTEN“. Nature 442, Nr. 7101 (2006): 457–60.

Mccaig, Colin D, Ann M Rajnicek, Bing Song, und Min Zhao. „Controlling cell behavior electrically: current views and future potential“. Physiological Reviews 85, Nr. 3 (2005): 943–78.

McCaig, C. D., B. Song, und A. M. Rajnicek. „Electrical dimensions in cell science“. Journal of Cell Science 122, Nr. 23 (2009): 4267–76. https://doi.org/10.1242/jcs.023564.

Molsberger, Albrecht, und Colin D Mccaig. „Percutaneous direct current stimulation – a new electroceutical solution for severe neurological pain and soft tissue injuries“, 2018, 205–14.

Molsberger, Albrecht, und Colin D McCaig. „Percutaneous Bioelectric Current Stimulation for Chronic Cluster Headache – A Possible Transformative Approach to Cluster Headache“. Journal of Pain Research Volume 13 (April 2020): 817–28. https://doi.org/10.2147/JPR.S242093.
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